Sardegna, nicht nur das beliebteste Reiseziel der Italiener, erwartete uns mit einem herzlich strahlenden Sonnenschein. „Herzlich“ ist das Stichwort dieser Woche gewesen, denn schon freundlich und mit offenen Herzen wurden wie in diesem piccolo paradiso „Hotel Galanás“ empfangen. Die Atmosphäre wirkte gleich von Anfang an sehr familiär und das Personal sehr zuvorkommend. Man hatte schnell das Gefühl bei Freunden zu Besuch zu sein, anstatt in einem anonymen Hotel.
Gewohnt haben wir teils in kleinen Gartenhäuschen, die manchmal schon an die Hobithäuschen aus dem Film „Herr der Ringe erinnerten.:) - umgeben von Wiesen, Palmen und duftenden Blüten. Es war eine kleine, nahezu perfekt Welt für sich.
Auch abends wurden wir direkt persönlich von der Hotelleitung betreut und bekamen das Schlaraffenland auf Tellern in Form von Sardischen Fischspezialitäten, leckerem Antipastibuffet, Pasta und natürlich dolce zum Nachtisch serviert. Auch die Veganer kamen während der Reise auf ihre Kosten. Es wurden quasi alle Bedürfnisse erfüllt, bevor sie überhaupt geäußert wurden. So gab es auch schon einmal einen servierten Latte Macchiato mit frisch gepflückter Blume.
Die Sarden selbst sehen sich eher nicht als Italiener, sondern als ein eigenes Völkchen - „un piccolo mondo“ sozusagen. Näheres davon bekamen wir am Sardischen Abend präsentiert. Und zwar nicht nur in Form eines leckeren Menüs, sondern durch typische sardische Akapella- Gesänge und einem sardischen Tanz, ähnlich dem griechischen „Zirtaki“, in dem wir eine Einweisung bekamen und fröhlich zur Livemusik tanzten.
Vom Hotel aus wurden auch Ausflüge angeboten z.B. eine Wanderung zur Grotte di su Mamuri und eine Bootstour zu Sardiniens schönsten türkisblauen Buchten, was ein Teil der Gruppe genutzt hatte. Gemeinsam besuchten wir im kleinen Örtchen Lanusei einen kleinen Markt, auf dem landestypische selbst geknüpfte Kissen und Teppiche verkauft wurden.
Die Yogastunden fanden in einem wunderschönen Yogapavillon mit Meerblick statt. Täglich zierte eine frisch gepflückte und bunte Blumendekoration aus Lavendel - und Hortensienblüten den kleinen Altar.
Da das Yogalevel der Gruppe sehr verschieden war, starteten wir die erste Yogastunde eher sanft und achtsam. Das Thema „Achtsamkeit“ mit dem Fokus auf den Atem gerichtet, stand dabei im Vordergrund. Im Laufe der Woche wurde die Praxis allmählich gesteigert und fließende Elemente nicht nur im Form des Sonnengrußes ergänzten die Achtsamkeit.
Im Sinne des Lebenszyklus begann die Praxis am Boden mit einer Entspannung, sanften Dehnungsübungen und bewegte sich allmählich in den Stand im Sinne des „Vinyasa Karma.“ Viele Herz-und Hüftöffner begleiteten die eher ruhigere Abendpraxis, die inhaltlich durch Mondgrüße und sanften Yin- Yogaelementen gestaltet war. Durch eine „Metta-Meditation - der liebenden Güte“ öffnete die Gruppe immer mehr ihr Herz und ihre Dankbarkeit für all die schönen Momente. Ein Highlight war eine Yogapraxis am Meer. Dabei starteten die Gruppe fast eine Stunde früher als sonst im Schweigen, um auch schon am Morgen ganz bei sich zu sein. Im Zen Gang liefen wir zum Meer, wo wir mit einer kleinen Achtsamkeitsmeditation starteten und uns langsam in eine aktive Vinyasa Flow Yogapraxis bewegten. Dies wurde unterstützt durch den Ujjayi-Atem, dem Meereswellen-Atem begleitet von einer angenehmen Meeresprise. Die Gruppe tanzte sich in die Kriegerinnen und fand nach der Endentspannung eine angenehme Abkühlung im kühlen Nass des Meeres.
Somit verschmelzten die Atemwellen mit den Meereswellen und wir waren eins mit allem - mit der Erde, dem Wasser, der Luft – ja vielleicht sogar dem Universum. So fühlten sich alle wie glückliche ausgelassene Kinder. Lebensfreude pur und eine Portion mehr Leichtigkeit – So ist Italien! La vita é bella!
NAMASTÉ
Ihre Kristine Laß
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