… und doch holt sie uns alle Jahre wieder ein - die Weihnachtshektik. Dabei wollten wir es uns doch nur vor allem schön und gemütlich machen, beisammen sein und uns selbst sowie unseren Lieben eine Freude bereiten. Somit schleichen sich doch oft die sogenannten „Verpflichtungen“ in unser System ein. Es stellt sich dabei vielleicht einmal grundsätzlich die Frage: „Was bedeutet Weihnachten für dich?“.
Was ist der Ursprung dieses heiligen Festes? Genau mit dieser Intention befasste sich die Yogagruppe der Weihnachtsyogareise 2018 im schönen Südtirol während des Yogaseminars.
Im Wort „Weihnachten“ steckt "weihen" drin...eine geweihte, heilige Zeit. Naturgemäß ist es die Zeit im heidnischen Gebrauch kurz nach der "Wintersonnenwende" (21.Dezember), wo die Tage allmählich wieder lichter werden. Die dunkelste Zeit, kann dennoch die hellste Zeit unserer Seele sein, da wir ihr endlich Zeit schenken können. Viele Emotionen können Raum einnehmen, wenn wir nicht nur im "Weihnachtstress" versinken. Das Jahr klingt aus und wir können die Zeit ("nachten" - mehr Nacht), die Nächte, wirklich zur Besinnung, Kontemplation, Innenkehr und zur Transformation (Wandlung) in uns nutzen. So sei es!
Also doch einmal „neue Wege gehen“- Weihnachten oben auf dem mystischen Berg in Südtirol verbringen – Energie, Magie, Besinnung pur in einem bezaubernden Winterwonderland. Vielleicht ist es der perfekte Ort, um den Zauber der geweihten Nächte zu erleben.
Die erste Zusammenkunft der Gruppe fand im Kaminzimmer des familiär geführten Naturhotels Moosmair statt. Gleich zu Anfang gestaltete sich dabei eine gemütliche Atmosphäre. Fast alle Teilnehmer der Yogagruppe trafen nach und nach in Ahornach/ bei Sand in Taufers, ein (bis auf leider eine Teilnehmerin, die kurzfristig erkrankte).
Wir lernten uns ein bisschen kennen und stellten fest, dass viele sehr weite Wege auf sich genommen hatten (u.a. aus Paris und Budapest anreisten), um hier oben in den Bergen eine besondere Zeit zusammen zu verbringen.
Wie so oft, waren mit dem Yoga verbunden unterschiedliche oder kaum Erfahrungen und Kenntnisse vorhanden. Die Herausforderung, die sich dabei für jeden stellte, war sich ganz offen immer wieder neu aus dem Gewohnten, sei es Anusara, Vinyasa oder Sivananda Yoga heraus zu lösen, um die vielen Facetten des Yoga kennen zu lernen. Oder selbst den sportlichen Aspekt in dieser doch besonderen Zeit der ruhigen Rauhnächte eher als Mittel weniger als Ziel zu sehen. Somit gab es anfänglich die ein oder andere Hürde zu überwinden aus aufgebauten Erwartungen, starken Emotionen, körperlichen Beschwerden, die sich nun endlich lösen konnten. Der Raum zum Erspüren war gegeben.
Jeder brachte seine Energien/Päckchen mit und konnte diese im geschützten heimeligen Feld der Gruppe, wo das Mitgefühl und die Herzöffnung immer mehr zu wachsen schien, auflösen. Unterstützend bei diesem Prozess u.a. waren bestimmte Asana- sowie Meditations-Sequenzen, Kundalini-Pranayama und dynamischen Osho-Meditationen. Die darauffolgenden Morgen-Yogaeinheiten wurde allmählich dynamischer im Vinyasa Style, die Abendsequenzen eher ruhiger gemäß dem Yin Yoga.
Den 21. Dezember, das Datum der „Wintersonnenwende“, zelebrierten wir unter dem Thema: „Was will im alten Jahr noch losgelassen werden, was mir nicht mehr dient?“ Wer wollte, konnte dies schriftlich auf einem Zettel fixieren. Diesen haben wir gemeinsam draußen im Schnee anhand eines Feuer-Verbrennungsrituals an das Universum abgegeben. Am 22. Dezember haben wir bewusst wieder das Licht, die Sonne in uns, zum Scheinen gebracht durch die Aktivierung des Solarplexus-Chakras anhand von Musik, Übungen für die Körpermitte und aktiven Sonnengrußsequenzen. Da dies nun auch der letzte Vollmond im Jahr 2018 war, folgte am Abend eine eher weichere, mitfühlende „Moon-Sequenz“- das weibliche Prinzip des Empfangens sowie des Ausruhens durfte mit sanften Yin-Yoga-Übungen eingeladen werden.
Die abendlichen Philosophie-Parts des Weihnachtsyoga-Seminars begannen mit dem Thema, was Yoga für den Einzelnen heisst, beginnend vom Ursprung und bewegten sich hin zu der Bedeutung der geweihten Rauhnächte, welche auch in dieser alpinen Gegend als heidnischer Brauch zelebriert wurden. So gab es am „Heilig Abend“ einen „Räucher-Workshop“ von Anneres, der Hotelbesitzerin, die uns in die Magie der drei Jahreszyklen-Göttinnen einführte.
Tagsüber konnte jeder, dem nachgehen, was er/sie brauchte. So haben sich z.B. kleine Gruppen gebildet und wir besuchten gemeinsam die Rheinbachwasserfälle auf dem Franziskusweg mit seinen vielen Stationen zur Lobpreisung der Elemente wie z.B. Feuer, Wasser und Wind. Begegneten Baum-Naturwesen und Engeln im schneebedeckten Zauberwald. Die Clara-Kapelle lud für eine Stille-Meditation ein. Der Rückweg beschenkte uns mit dem glitzernden Licht der Sonne, die sich im Wasser und Schnee spiegelte. Manch einer fuhr Ski oder las einfach nur ein Buch auf dem Sonnenbalkon. Das Aufwärmen in der hauseigenen Sauna war uns danach garantiert. Wer seine Seele dann noch tiefer baumeln lassen wollte, konnte sich eine besondere Massage gönnen, dem vorausging den eigenen Urtyp wie z.B. Mond, Sonne, Neumond …, zu bestimmen. Am ersten Weihnachtstag wanderten wir alle zusammen zur „Heiligengeist-Kapelle“, an der sich ein riesiger Fels befand, der symbolisch für das Abschürfen der letzten Sünden stand. Ein befreiend leichter Rückweg durch den Schnee erfreute uns sehr.
Abends wurden wir immer wieder auf Neue mit kulinarischen Köstlichkeiten u.a. aus der Region, verwöhnt, wobei sich der Koch selbst übertroffen hatte. Das Nachtischbuffet hatte es uns allen am meisten angetan – mh lecker :-)!
Am „Heiligen Abend“ wurde am frühen Nachmittag eine besinnliche bewusste Yogasequenz aus verschiedenen Meditations- und Entspannungsformen gestaltet, die unser Herz und das Mitgefühl weckten. Als Ergebnis konnte ein Wunsch formuliert werden und tanzend, umarmend die Heiligkeit des Seins, in uns, an diesem Heiligen Abend begrüßt werden. Es fing dann sogar noch an zu schneien.
Nachdem Weihnachtsdinner ging es dann in die kleine Kapelle zum Gottesdienst und der Abend klang bei Kaminfeuer, Glühwein und leckeren Plätzchen gemütlich aus. Wir sind als Gruppe immer mehr zusammengewachsen und hatten eine harmonische Zeit für die ich unendlich dankbar bin.
Was ist Weihnachten für dich?
Sind es Geschenke. Ist es die Familie? Ist es die Geburt Jesu? Ist es die Zeit der Nächstenliebe? Oder sind es einfach nur ein paar freie Tage?
Worin kann nun die Heiligkeit, Magie oder Kraft dieses christlich angehauchten Festes stecken?
*** IN DIR - DEINEM LICHT - IN DER ALLUMFASSENDEN LIEBE DES GÖTTLICHEN (wovon du ein Teil bist) ***
In diesem Sinne – NAMASTÈ!
Ihre Kristine Laß
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